Die ANUGA 2023 ist wieder einmal der Treffpunkt für alle, die in der Lebensmittel- und Getränkebranche Rang und Namen haben. Ein Trend, der in diesem Jahr besonders ins Auge sticht, ist die steigende Anzahl an Angeboten auf pflanzlicher Basis, die geschmacklich kaum noch von ihren tierischen Vorbildern zu unterscheiden sind. Von Würstchen über Käse bis hin zu Milchprodukten – die vegane Revolution scheint in vollem Gange zu sein.
Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren enorm dazu beigetragen, diese Geschmacksexplosion pflanzlicher Produkte zu ermöglichen. Hochkomplexe Prozesse und ausgetüftelte Zutatenkombinationen machen es möglich, dass ein veganer Burger heute dem Geschmack eines Fleischburgers verblüffend nahekommt. Doch genau hier sollte der kritische Verbraucher genauer hinschauen: Was genau steckt in diesen Produkten? Einige dieser pflanzlichen Alternativen nutzen eine lange Liste von Zusatzstoffen und Verarbeitungshilfsmitteln, um den gewünschten Geschmack und die Textur zu erreichen.
Ökologisch gesehen bieten pflanzliche Produkte viele Vorteile. Sie benötigen in der Regel weniger Wasser, Land und Ressourcen im Vergleich zur traditionellen Tierhaltung. Zudem tragen sie in der Regel weniger zur Treibhausgasemission bei. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle pflanzlichen Produkte automatisch „besser“ für die Umwelt sind. Der Anbau von Soja beispielsweise, oft eine Hauptzutat in veganen Produkten, kann in einigen Fällen zu Entwaldung und anderen ökologischen Problemen führen.
Und dann gibt es da noch die Frage, ob wir überhaupt solche Ersatzprodukte brauchen. Wäre es nicht einfacher und gesünder, sich mit natürlichen, unverarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln zu ernähren? Obst, Gemüse, Nüsse, Samen und Vollkornprodukte bieten eine Fülle von Nährstoffen und gesundheitlichen Vorteilen, ohne den Bedarf an komplizierten Verarbeitungsprozessen.
Für diejenigen, die den veganen oder vegetarischen Weg einschlagen möchten, wäre es ratsam, sich auf ganze Lebensmittel zu konzentrieren und verarbeitete Ersatzprodukte in Maßen zu genießen. Es ist auch wichtig, sich mit den Nährstoffen vertraut zu machen, die in einer pflanzenbasierten Ernährung möglicherweise ergänzt werden müssen, wie Vitamin B12, Eisen und Omega-3-Fettsäuren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ANUGA 2023 deutlich zeigt hat, wie weit die pflanzenbasierte Bewegung gekommen ist. Während diese Produkte sicherlich ihren Platz in den Regalen und auf unseren Tellern haben, sollten wir als Verbraucher immer wachsam bleiben, uns informieren und das Beste aus beiden Welten wählen: den Genuss von neuartigen pflanzlichen Innovationen und die gesundheitlichen Vorteile von natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln.