Die Frage, warum manche Menschen schlauer sind als andere, beschäftigt die Wissenschaft schon lange. Forscher haben herausgefunden, dass die Art und Weise, wie unser Gehirn in der frühen Kindheit arbeitet, eine entscheidende Rolle für unsere spätere Intelligenz spielt. Obwohl die Gene einen großen Teil unserer intellektuellen Fähigkeiten bestimmen, hat auch die Umwelt, in der wir aufwachsen, einen erheblichen Einfluss.

Besonders wichtig sind die ersten Lebensjahre, in denen das Gehirn am schnellsten wächst und sich entwickelt. In dieser Zeit bilden sich zahlreiche neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen, die sogenannten Synapsen. Diese Synapsen sind entscheidend für das Lernen und die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten. Je mehr und je besser diese Verbindungen in der Kindheit ausgebildet werden, desto effizienter kann das Gehirn später arbeiten.

Kinder, die in einer anregenden Umgebung aufwachsen, profitieren davon enorm. Dazu gehören nicht nur ausreichend Spielzeug und Lernmaterialien, sondern auch viel Zuwendung und Interaktion mit den Eltern. Wenn Eltern mit ihren Kindern sprechen, ihnen vorlesen oder gemeinsam spielen, fördern sie die geistige Entwicklung. Diese Aktivitäten regen das Gehirn an, neue Synapsen zu bilden und bestehende zu stärken.

Studien zeigen, dass Kinder, die in den ersten Lebensjahren viel gefördert werden, später oft besser in der Schule sind und höhere Intelligenzwerte aufweisen. Umgekehrt können Kinder, die wenig Anregung erfahren, in ihrer geistigen Entwicklung zurückbleiben. Diese Unterschiede sind oft auch noch im Erwachsenenalter sichtbar.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die emotionale Sicherheit. Kinder, die in einer liebevollen und stabilen Umgebung aufwachsen, können sich besser auf das Lernen konzentrieren und neue Herausforderungen meistern. Stress und Unsicherheit hingegen können die Entwicklung negativ beeinflussen, weil sie das Gehirn übermäßig belasten und die Bildung von Synapsen behindern.

Die Forschung zeigt auch, dass nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität der Förderung wichtig ist. Es geht nicht darum, Kinder mit Lernangeboten zu überfrachten, sondern ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Neugier und Kreativität zu entfalten. Dabei spielen auch soziale Erfahrungen eine große Rolle. Kinder lernen viel durch das Spielen mit anderen Kindern und das Nachahmen von Erwachsenen. Diese sozialen Interaktionen fördern die sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten und tragen dazu bei, dass sich das Gehirn optimal entwickelt.

Die frühe Kindheit ist somit  eine entscheidende Phase für die Entwicklung der Intelligenz. Mit dieser Erkenntnis wissen wir, dass wir als Eltern viel dazu beitragen können, indem wie nämlich unseren Kindern eine liebevolle und anregende Umgebung bieten. Wer also seinem Kind die besten Voraussetzungen für die Zukunft bieten möchte, sollte deshalb besonders von Anfang an auf eine anregende und liebevolle Erziehung achten.

Von Kamuran Cakir

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