Stell dir vor, du bist auf einer Party und das Buffet ist voll mit deinen Lieblingssnacks. Du sagst dir, dass du nur einen kleinen Happen nimmst, doch ehe du dich versiehst, hast du den halben Tisch leergefegt. Und jetzt stell dir vor, dasselbe passiert, aber nicht mit Essen, sondern mit deinem Temperament. Ein kleines Missgeschick und zack, schon platzt dir der Kragen. Du hast es satt, ständig die Beherrschung zu verlieren und möchtest dich ändern. Und jetzt stell dir weiter vor, dasselbe passiert, aber nicht nur mit dem Essen oder Temperament, sondern auch mit anderen ungewollten Angewohnheiten. Vielleicht neigst du dazu, ständig zu spät zu kommen, dich von Kleinigkeiten ablenken zu lassen oder schnell die Geduld zu verlieren. Was es such immer ist, du hast es satt, ständig die Kontrolle zu verlieren oder in alten Mustern festzuhängen und möchtest dich ändern. Aber wie schafft man das?
Jeder von uns hat so seine Macken. Einige Menschen sind einfach besser darin, ihre Angewohnheiten zu ändern. Das Geheimnis liegt oft in der Methode, nicht in der Willenskraft. Lass uns einen Blick darauf werfen, wie du es schaffen kannst, alte, ungewollte Gewohnheiten dauerhaft loszuwerden.
Der erste Schritt ist, sich seiner Gewohnheit bewusst zu werden. Beobachte dich selbst und finde heraus, in welchen Situationen du besonders leicht in alte Muster verfällst. Stell dir vor, du wärst ein Wissenschaftler, der ein seltenes Tier in freier Wildbahn beobachtet. Das Tier bist du und deine Gewohnheit ist dein Forschungsobjekt. Schreib auf, wann und warum du zum Beispiel zu spät kommst, dich ablenken lässt oder aggressiv reagierst oder eben eine andere Gewohnheit, die dich stört. Das hilft dir, Muster zu erkennen.
Nun zur Strategie: Eine bewährte Methode ist die sogenannte „Zwei-Minuten-Regel“. Wenn du das nächste Mal merkst, dass du in eine ungewollte Gewohnheit verfällst, atme tief durch und warte zwei Minuten, bevor du reagierst. In diesen zwei Minuten kannst du deine Gedanken ordnen und vielleicht eine alternative Handlung finden. Klingt einfach, aber es ist erstaunlich effektiv.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, kleine, realistische Ziele zu setzen. Erwarte nicht, dass du über Nacht zum Zen-Meister wirst oder sofort immer pünktlich bist. Beginne mit kleinen Schritten. Vielleicht gelingt es dir zunächst, in einer bestimmten Situation ruhig zu bleiben oder nur ein paar Minuten früher zu kommen. Feiere diese Erfolge und mach weiter.
Hilfreich kann auch sein, sich Unterstützung zu suchen. Freunde und Familie können dir Feedback geben und dich ermutigen. Manchmal hilft es auch, mit einem Therapeuten oder Coach zu sprechen. Sie können dir Techniken zeigen, die du vielleicht noch nicht kennst.
Apropos Techniken: Es gibt viele verschiedene Ansätze, um Gewohnheiten zu ändern. Manche schwören auf Meditation, andere auf sportliche Aktivitäten oder Tagebuch schreiben. Finde heraus, was für dich funktioniert. Vielleicht ist es das Joggen am Morgen, das dir hilft, den Kopf frei zu bekommen, oder das tägliche Schreiben, das dir Klarheit verschafft.
Vergiss nicht, geduldig mit dir selbst zu sein. Veränderung braucht Zeit. Wenn du einmal rückfällig wirst, ist das kein Grund aufzugeben. Jeder Rückschlag ist eine Gelegenheit, daraus zu lernen und stärker zurückzukommenHier noch ein paar praktische Tipps, wie du dauerhaft schlechte Angewohnheiten loswerden kannst:
1. Bewusstsein schaffen:
Führe ein Tagebuch und notiere, wann und warum du in alte Muster verfällst.
2. Kleine Schritte machen:
Setze dir realistische Ziele und feiere kleine Erfolge.
3. Zwei-Minuten-Regel:
Warte zwei Minuten, bevor du reagierst, wenn du merkst, dass du in eine bestimmte Angewohnheit verfallen könntest.
4. Unterstützung suchen:
Sprich mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten.
5. Neue Techniken ausprobieren:
Finde heraus, welche Methoden dir helfen, z.B. Meditation, Sport oder Tagebuch schreiben.
6. Geduldig sein:
Veränderung braucht Zeit. Rückschläge sind Teil des Prozesses.
Und gibt es eine Faustregel, wie lange es dauert, bis man eine ungewollte Angewohnheit loswerden kann? Eine weit verbreitete Annahme besagt, dass es etwa 21 Tage dauert, um eine neue Gewohnheit zu etablieren oder eine alte abzulegen. Doch diese Zahl ist eher ein Mythos. In Wirklichkeit variiert die Dauer stark je nach Person und Gewohnheit. Eine Studie des University College London fand heraus, dass es im Durchschnitt etwa 66 Tage dauert, bis eine neue Gewohnheit zur Routine wird. Einige Menschen benötigen sogar bis zu 254 Tage, um eine alte Gewohnheit vollständig loszuwerden. Der Schlüssel ist Geduld und Ausdauer. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass jeder Schritt in Richtung Veränderung zählt und dass Rückschläge ein natürlicher Teil des Prozesses sind. Halte durch und bleib konsequent – die Anstrengung wird sich lohnen.
Am Ende des Tages ist es also möglich, seinen Charakter zu ändern und alte Gewohnheiten loszuwerden. Mit Bewusstsein, Geduld und den richtigen Techniken kannst du die Kontrolle über dein Verhalten übernehmen und ein besseres Ich erschaffen. Probier es aus und sieh, wie weit du kommen kannst!