Es gibt diese eine Geschichte, die mich immer wieder zum Schmunzeln bringt. Vielleicht geht es dir auch so: Man wünscht sich etwas, stellt sich den Erfolg bildlich vor, träumt und hofft, dass das Leben einem diesen Wunsch endlich erfüllt. Man stellt sich vor, wie es wäre, wenn die ersehnte Veränderung endlich käme. So wie dieser Mann, der jahrelang darum betet, dass ihm ein großer Wunsch erfüllt wird. In der Originalgeschichte geht es um den Gewinn im Lotto, aber heute lassen wir das Glücksspiel mal beiseite. Denn die eigentliche Botschaft ist universell – sie passt auf so viele Situationen im Leben. Es geht um diesen Moment, in dem wir uns fragen: Warum passiert nichts? Warum erfüllt sich mein Wunsch nicht? Warum komme ich nicht voran?

Stell dir vor, du wartest an einem Bahnhof auf einen Zug. Du weißt, wohin du willst, du kennst das Ziel ganz genau. Du stehst da, hoffst, dass der Zug bald einfährt, checkst die Uhr und wirst langsam ungeduldig. Doch was du vergisst: Du hast gar kein Ticket gekauft! Der Zug, der dich an dein Ziel bringen soll, fährt zwar ständig vorbei, aber ohne ein Ticket kannst du nicht einsteigen.

So ähnlich ist es auch mit unseren Träumen und Wünschen im Leben. Wir hoffen, wir beten, wir malen uns aus, wie es wäre, wenn sich alles fügen würde. Aber oft fehlt uns der entscheidende Schritt: Aktiv werden. Wir stellen uns unser Ziel vor, aber vergessen, dass es nur durch unser Handeln Realität werden kann. Es reicht nicht, nur auf den Zug zu warten – wir müssen uns das Ticket besorgen, einsteigen, und uns auf den Weg machen.

Nehmen wir ein Beispiel aus dem Alltag: Du wünschst dir eine berufliche Veränderung, träumst davon, einen besseren Job zu bekommen oder in deiner Karriere voranzukommen. Du erzählst Freunden davon, wie gerne du etwas anderes machen würdest, aber du tust nichts, um dorthin zu gelangen. Keine Bewerbungen, keine Weiterbildung, kein Engagement, um Kontakte zu knüpfen. Und dann wunderst du dich, warum sich nichts ändert.

Oder vielleicht möchtest du fitter werden, du stellst dir vor, wie du endlich diese eine Sportart beherrschst, die du schon immer ausprobieren wolltest. Du träumst davon, wie du stolz und glücklich vor dem Spiegel stehst, aber du schiebst es immer wieder auf. „Nächste Woche fange ich an“, sagst du dir. Doch die Wochen vergehen, und dein Wunsch bleibt unerfüllt.

Was diese Geschichten uns zeigen: Warten allein reicht nicht. Es braucht ein bisschen Geduld, klar, aber vor allem braucht es Tatkraft. Und genau das macht diesen Prozess manchmal so schwer. Geduld ist eine Tugend, sagt man – doch Geduld in Kombination mit aktivem Handeln ist der Schlüssel. Denn ja, die Dinge brauchen oft ihre Zeit. Erfolge kommen nicht über Nacht, das wissen wir alle. Aber manchmal verlieren wir das Ziel aus den Augen, weil wir uns zu sehr aufs Warten konzentrieren und dabei vergessen, dass wir selbst den ersten Schritt machen müssen.

Und dann gibt es noch diesen Punkt, den wir gerne verdrängen: Nicht aufgeben, auch wenn es schwierig wird. Manchmal stehen wir kurz davor, unser Ziel zu erreichen, aber wir werfen das Handtuch, weil wir die Fortschritte nicht sofort sehen. Wie oft hast du schon etwas begonnen und es nicht zu Ende geführt, weil die Resultate nicht schnell genug kamen? Vielleicht warst du nur einen Schritt davon entfernt, dein Ziel zu erreichen, aber du hast die Geduld verloren.

Der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg liegt oft in diesem letzten, kleinen Schritt. In dem Moment, in dem wir sagen: „Jetzt erst recht“, statt aufzugeben. Der Mann aus der Geschichte spielte kein Lotto mehr, obwohl er darauf hoffte, zu gewinnen. Er gab auf, bevor er seine Chance genutzt hatte. Doch es gibt eine gute Nachricht: Wir können jederzeit wieder einsteigen. Wir können unser „Ticket“ jederzeit besorgen, aktiv werden und uns auf den Weg machen.

Also, worauf wartest du? Der Zug steht bereit – du musst nur noch einsteigen.

Von Kamuran Cakir

Aus einem anderen Blickwinkel

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