Viele Männer wollen beim ersten Date alles richtig machen. Sie haben den perfekten Ort gewählt, das Hemd sitzt, und vielleicht wurde sogar vorher ein Duft aufgelegt, der gut ankommen soll. Doch trotz aller Bemühungen scheitern viele Treffen, weil etwas Entscheidendes übersehen wird: das Zwischenmenschliche. Oft geht es nicht um die perfekte Kleidung oder die ausgeklügelte Restaurantwahl, sondern um etwas viel Tieferes – die Fähigkeit, sich wirklich auf den anderen einzulassen.

Frauen berichten oft von Männern, die sich beim ersten Date egoistisch verhalten, zu viel über sich selbst reden oder ungeduldig werden, wenn das Gespräch nicht sofort in die Richtung verläuft, die sie sich erhofft haben. Statt die Chance zu nutzen, eine echte Verbindung aufzubauen, geht es vielen vor allem darum, sich selbst möglichst gut darzustellen. Manche neigen sogar dazu, ihre Familie oder Freunde in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen, um selbst besser dazustehen. Doch genau dieses Verhalten führt oft dazu, dass das Gegenteil erreicht wird. Anstatt Eindruck zu hinterlassen, wirkt es unaufrichtig und distanziert – und lässt die wahre Persönlichkeit im Schatten stehen.

Ein erstes Date ist kein Bewerbungsgespräch, bei dem man seine besten Eigenschaften verkaufen muss. Vielmehr geht es darum, den anderen wirklich kennenzulernen und sich offen zu zeigen. Männer, die die erste Verabredung zu einer Bühne für ihre Errungenschaften machen, vergessen dabei oft, dass ein Gespräch aus mehr besteht als dem Aufzählen von Erfolgen. Es geht darum, neugierig auf die Person gegenüber zu sein, nicht nur Fragen abzuarbeiten, sondern wirklich zuzuhören und auf das Gesagte einzugehen.

Dabei ist es so einfach, ein Date zu einer entspannten Begegnung werden zu lassen. Anstatt das Treffen als Testlauf zu betrachten, bei dem man möglichst keine Fehler machen sollte, wäre es sinnvoller, sich auf den Moment einzulassen. Die meisten Menschen erinnern sich nicht daran, was du genau gesagt hast, aber sie erinnern sich daran, wie sie sich in deiner Gegenwart gefühlt haben. Das bedeutet, dass die Atmosphäre, die du schaffst, weit mehr zählt als der perfekte Spruch.

Das beginnt schon bei kleinen Gesten. Anstatt zu warten, bis die richtige Frage auftaucht, könntest du von Anfang an fragen, wie der Tag deines Gegenübers war. Vielleicht zeigt sich dabei schon etwas, was ihr miteinander teilen könnt – eine Kleinigkeit, die euch verbindet. Auch Humor kann helfen, das Eis zu brechen. Ein ehrliches Lachen lockert die Stimmung und zeigt, dass man nicht alles zu ernst nimmt. Sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, ist übrigens eine der charmantesten Eigenschaften überhaupt.

Natürlich bedeutet das nicht, dass man sich für ein Date nicht vorbereiten sollte. Aber es geht weniger um das, was man sagt, und mehr um das, was man ausstrahlt. Wer mit Geduld, Offenheit und echtem Interesse in ein Gespräch geht, hat schon viel gewonnen. Gerade beim ersten Treffen sollte man sich die Zeit nehmen, wirklich hinzuhören, nachzufragen und den anderen kennenzulernen. Oft offenbaren sich so interessante Details, die man beim bloßen Aufzählen der eigenen Erfolge nie erfahren hätte.

Denken wir einmal daran, wie viele erste Dates für beide Seiten stressig und nervenaufreibend sind. Doch muss das wirklich sein? Was wäre, wenn wir uns darauf einlassen würden, den Druck rauszunehmen und einfach einen netten Abend zu haben, ohne Erwartungen, ohne das ständige Bedürfnis, zu beeindrucken? Vielleicht ist das der Schlüssel zu einem erfolgreichen Date – das Loslassen von Perfektion und das Annehmen des Moments.

Am Ende zählt nicht, wie toll du bist, sondern wie gut du dich auf den anderen einlassen kannst. Wer das versteht, wird beim nächsten Date vielleicht nicht perfekt sein, aber auf jeden Fall authentisch. Und das ist es, was wirklich zählt.

Von Kamuran Cakir

Aus einem anderen Blickwinkel

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