Der Kreis der Kontrolle – So können wir dem Dauerfrust tatsächlich entkommen

Kennst du das Gefühl, wenn das Leben dir scheinbar einen Berg an Herausforderungen vor die Füße wirft, die du nicht kontrollieren kannst? Wie oft ärgern wir uns über das Verhalten anderer, die Launen des Wetters oder darüber, dass die Vergangenheit nicht so gelaufen ist, wie wir es uns gewünscht hätten? Doch was wäre, wenn ich dir sage, dass es einen Weg gibt, diesem Frust zu entkommen? Stell dir vor, du hättest einen unsichtbaren Kreis um dich gezogen, in dem nur das liegt, was du tatsächlich beeinflussen kannst. Alles andere, das außerhalb dieses Kreises liegt, kannst du getrost loslassen.

Wissenschaftlich betrachtet sind Menschen sehr gut darin, sich Sorgen zu machen. Forschungen zeigen, dass wir uns häufig auf Dinge fixieren, die wir gar nicht beeinflussen können. Das führt dazu, dass wir uns ohnmächtig fühlen und mitunter in eine Gedankenspirale aus Sorgen und Ängsten geraten. Doch die Psychologie kennt hier ein wirksames Gegenmittel: den sogenannten „Kreis der Kontrolle“. Er erinnert uns daran, den Fokus bewusst auf das zu lenken, was wir wirklich ändern können. Dadurch entsteht nicht nur ein Gefühl der Stärke, sondern auch eine innere Gelassenheit, die wir dringend brauchen, um das Leben leichter zu nehmen.

Denk mal an den letzten Streit mit einem Freund oder Kollegen. Wie oft haben wir versucht, die Meinung des anderen zu ändern, um ihn von unserer Sichtweise zu überzeugen? Dabei haben wir keinen Einfluss darauf, wie andere denken oder reagieren. Was wir jedoch beeinflussen können, ist unsere eigene Reaktion. Statt mit Frust auf Widerstand zu stoßen, könnten wir uns fragen: „Wie möchte ich mich in dieser Situation verhalten? Kann ich ruhig bleiben und meinem Gegenüber mit Respekt begegnen, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind?“ Indem wir diese Fragen stellen, behalten wir die Kontrolle über das, was wir selbst tun und fühlen – und das allein ist oft genug.

Auch wenn es regnet und der geplante Spaziergang buchstäblich ins Wasser fällt, liegt es an uns, wie wir damit umgehen. Wir könnten uns ärgern und den Tag für „verpfuscht“ erklären. Oder wir akzeptieren den Regen als Teil des Lebens und nutzen die Zeit anders, vielleicht mit einer Tasse Tee und einem guten Buch. Die Entscheidung, wie wir uns fühlen, ist unser Machtbereich, und das ist eine Freiheit, die uns niemand nehmen kann.

Warum also nicht einen Moment innehalten und überlegen, was tatsächlich in unserem Kreis der Kontrolle liegt? Die Wahl unserer Worte, wie wir mit anderen Menschen sprechen, ob wir Unterstützung annehmen, wenn wir sie brauchen – all das sind Dinge, die wir aktiv beeinflussen können. Die Entscheidung, nach einem Fehler zu reflektieren und daraus zu lernen, anstatt uns von Schuldgefühlen runterziehen zu lassen, ist ebenfalls unsere eigene. Fehler gehören zum Leben, doch die Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen, liegt vollständig in unserer Hand.

Doch warum fällt es uns oft so schwer, uns nur auf diesen Kreis zu konzentrieren? Ein Grund könnte sein, dass unser Gehirn evolutionsbedingt darauf programmiert ist, nach Gefahren Ausschau zu halten. Dinge, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, werden oft als Bedrohungen wahrgenommen. Doch die moderne Forschung zeigt, dass ein bewusster Fokus auf das, was wir kontrollieren können, uns psychisch und körperlich gesünder macht. Wir fühlen uns zufriedener, erleben weniger Stress und gewinnen an Lebensqualität.

Wenn du dich also das nächste Mal über eine unfaire Situation ärgerst oder von jemandem enttäuscht wirst, stelle dir die Frage: Liegt das Problem in meinem Kreis der Kontrolle? Kann ich etwas daran ändern? Wenn nicht, dann lass es los. Konzentriere dich stattdessen auf das, was du tun kannst, auf deine eigenen Handlungen und deine eigene Haltung. Denn letztlich sind es genau diese Dinge, die darüber entscheiden, wie glücklich und ausgeglichen wir durchs Leben gehen.

Jeder Tag ist eine neue Chance, sich bewusst auf das zu fokussieren, was wir selbst in der Hand haben. Und wer weiß, vielleicht wirst du dabei entdecken, dass dieser kleine Kreis mehr als genug ist, um das Leben in vollen Zügen zu genießen.