Gibt es sie wirklich – die Liebe?
Warum scheint die ganze Welt von ihr besessen zu sein?
Lieder handeln von ihr. Filme drehen sich um sie. Menschen jagen ihr nach, als wäre sie der letzte Beweis für unser Menschsein.
Doch was ist Liebe eigentlich?
Ist es dieses Gefühl, wenn du atmest, als würdest du zum ersten Mal wirklich leben?
Wenn du den Duft des Waldes einatmest, die feuchte Erde nach dem Regen riechst – ist das schon Liebe? Oder ist es etwas anderes? Liebe zum Leben? Zur Welt? Zu dir selbst?
In den letzten Jahren habe ich keine Liebe gespürt. Ich habe sogar aufgehört, daran zu glauben.
Ich sagte mir: „Das ist nur eine Illusion.“
Und doch… irgendwo tief in mir wusste ich, dass sie existiert.
Ich habe nur ein einziges Mal in meinem Leben wirklich geliebt – 2014.
Jetzt ist es 2025. Elf Jahre sind vergangen. Und doch erinnere ich mich, als wäre es gestern.
Diese Liebe hat mich atemlos gemacht. Nächte lang wachgehalten. Mein Herz geöffnet und gleichzeitig zerrissen.
Ich verlor mich selbst – und wurde jemand Größeres.
Aber sie hat mich auch verbrannt.
In tausend Teile zerschlagen.
Und ich habe Jahre gebraucht, um mich wieder Stück für Stück zusammenzusetzen.
Lange hatte ich Angst zu schreiben.
Angst, die Wahrheit auszusprechen.
Angst, meine Gefühle zu zeigen.
Ich bin in einer Welt aufgewachsen, in der Emotionen als Schwäche galten.
In der es gefährlich war, sich verletzlich zu zeigen.
Doch das Leben ist zerbrechlich.
Ein einziger Moment kann alles verändern.
Warum also nicht leben, als wäre jeder Tag ein Geschenk?
Die Welt beginnt sich zu wandeln, wenn man sich selbst erlaubt, wach zu werden.
Sie wird heller, klarer, voller Wunder.
Seit acht Jahren halte ich Gesichter mit meiner Kamera fest. Ich dachte, das wäre mein Ziel.
Aber die Menschen, denen ich begegnet bin, haben mir gezeigt: Der Weg hört nie auf.
Die größte Grenze, die wir haben, ist die, die wir uns selbst setzen.
Aber unser Verstand ist grenzenlos. Unsere Talente auch.
Im letzten Jahr habe ich begonnen, Projekte zu organisieren, Menschen zu vernetzen, zu schreiben, zu gestalten – und dabei erkannt: Das ist erst der Anfang.
Der Anfang meiner Reise zu mir selbst.
Vielleicht ist das die wahre Liebe:
Nicht er. Nicht sie. Nicht jemand.
Sondern ich.
Ich selbst.
Liebe ist, wenn ich wieder lebendig bin.
Wenn ich mir selbst Halt gebe, selbst wenn draußen alles wankt.
Wenn ich lerne, mich selbst zu erkennen, zu lieben, zu zeigen.
Vielleicht ist Liebe nicht nur ein Gefühl für andere –
sondern die Fähigkeit, sich selbst wiederzufinden.
Und genau darin liegt ihre Kraft.
